Mit langem Atem von Marokko nach Langenargen

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz bringt bessere Möglichkeiten der Personalgewinnung im Ausland.

Ibrahime Elkhalki (li.) und Redouane Aissa (re.) sind gut in Langenargen angekommen. Dabei unterstützt haben sie ihre Chefin Patricia Herrmann (2.v.re.) sowie Nadine Auber (2.v.li.) von der Handwerkskammer Ulm. Da habe ich entschieden, mich auf diesen Weg vorzubereiten.“ Foto: Handwerkskammer Ulm

Zwei junge Männer haben ihrem Heimatland Marokko den Rücken gekehrt, um in Deutschland bei der
H&H Gerätebau GmbH in Langenargen als Fachkraft durchzustarten. Möglich war das, weil Ibrahime Elkhalki (33)
und Redouane Aissa (26) in Marokko die Berufsfachschule für Kälte- und Klimatechnik erfolgreich abgeschlossen
haben. Mit dieser Ausbildung in der Tasche und einer Stelle bei dem Langenargener Maschinenbauunternehmen
konnten die beiden Visa für Deutschland beantragen.

Zunächst mussten Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis beantragt werden, die zunächst auf 18 Monate befristet wurden
und an die Beschäftigung im Betrieb geknüpft sind.

Redouane Aissa hat sich bewusst für Deutschland entschieden, denn hier hatte er die Möglichkeit, durch
Anpassungsqualifizierungen eine Anerkennung als Mechatroniker für Kältetechnik zu erwerben. Damit stehen ihm in
Deutschland alle Karrierewege offen.
Das gibt es so in anderen Ländern nicht.

Bereits seit zwei Jahre lebt und arbeitet Redouane Aissa in Langenargen und hat gerade seine C1-Sprachprüfung erfolgreich
abgelegt. Seinen ersten Deutschkurs hat der ehrgeizige junge Mann bereits in Marokko absolviert, da Deutschland in Marokko
stark für die Möglichkeit der Fachkräfteeinwanderung wirbt.

Hohe bürokratische Hürden
Geschäftsführerin Patricia Herrmann war damals erstaunt über die Bewerbung aus Marokko, aber auch beeindruckt von der
Zielstrebigkeit des jungen Mannes der in kürzester Zeit sein Visum in der Tasche hatte. Aber dann begann der Kampf mit der
Bürokratie. Die Zeiten der Ungewissheit waren für beide Seiten schwer. Geschäftsführerin Patrica Herrmann ist dennoch froh diesen
Weg gegangen zu sein und dankbar für die Unterstützung der Handwerkskammer Ulm, die den ganzen Prozess begleitet hat.

Deshalb hat Ibrahime Elkhalki, der sich ebenfalls aus Marokko beworben hat, sehr gerne eine Stelle bei H&H Gerätebau erhalten.
Mit gegenseitigem Verständnis für die kulturellen Zusammenhänge beschäftigt H&H aktuell 40 Mitarbeiter aus zehn Nationen.